Land: ItalienRegion: Friaul
Schwierigkeit: sehr schwerSchwierigkeit: v3a5II
Anzahl Abseiler: 6Höchste Abseiler (m): 28Benötigte Seile: 2x30Einstiegshöhe (m): 580
Notausstiege: JaKarte: Überstellungsfahrzeug: JaAusstiegshöhe (m): 460
Zeiten: Zustieg: 0min; Abstieg: ca. 2,5h; Rückweg: 15minZeit gesamt (h): 3
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung
Anfahrt: In Tolmezzo auf die SR 512 in Richtung Verzegnis abbiegen; Gleich nach der großen Brücke über den Tagliamento rechts in Richtung Verzegnis auf die SP1 abbiegen; Auf der SP1 bleibt man nun für 18,2 km: Hierbei fährt man vorbei an Verzegnis relativ lange bergauf, über den „Pass“ und danach wieder bergab; nach ca. 14km kommt man zu einigen Spitzkehren (Ort Pozzis), danach folgt eine Grade durch zwei kleine steinerne Tunnel, ehe man nach
18 km zu 2 Spitzkehren kommt. Direkt nach der 2. Spitzkehre (50m) geht rechts eine Forststraße weg, die zu der Brücke über den Arzino führt. Entweder hier runterfahren und das Auto direkt bei der Brücke parken oder noch ca. 100m weiterfahren und bei dem Parkplatz direkt an der SP1 parken. Bei der Brücke befindet sich auch der Einstieg in die Tour.
Das Überstellungsfahrzeug parkt man ca. 1,3 km weiter die SP1 runter, direkt nachdem man über die Brücke des Rio Rugoni gefahren ist. Der Rio Rugoni ist unübersehbar, weil dieser ein riesiges, unübersehbares Schotterfeld ist, das in den Arzino mündet.
Zustieg: Von der Brücke über den Arzino gelangt man or. links direkt in das Bachbett des Arzino. Wenn man die Schlucht von ganz oben gehen will, geht man über die Brücke und geht dann noch für ca. 10min flussaufwärts. Es befindet sich hier aber nur ein 5m-Sprung und einige Abkletterpassagen. Die Topo hier zeigt den Arzino ab der Brücke.
Tourenbeschreibung: Tourenbeschreibung: ca. 2,5h
Der Arzino ist ein relativ langer Fluss, der ein sehr großes Gebiet entwässert, in den einige begehbare Canyons münden und der schlussendlich in den Tagliamento mündet. Der Arzino wird auch mit dem Kajak befahren und ist in die Abschnitte 1-4 unterteilt. Dieser Teil des Flusses wurde deswegen von den Erstbegehern „Arzino 0“ getauft, weil er sich oberhalb des Kajak-Abschnitts 1 befindet (siehe Canyoning Wiki).

Der Arzino 0 kann wirklich nur nach einer langen Trockenzeit begangen werden, weil er selbst in trockenen Sommern sehr viel Wasser führt! Die der Canyoning-Strecke am nächsten liegende Pegel-Messstation des Arzino heißt„Arzino, S.Francesco Idro“. Bei unserer Begehung war der Pegel bei 79cm und bei diesem Pegel war die Begehung kein Proble.

Der Arzino 0 sollte nur von Leuten begangen werden, die sowohl Wildwassererfahrung haben (wegen der extrem turbulenten Gumpen und Strömungen), als auch beim Abseilen sehr sicher sind, weil man teilweise wirklich aufpassen muss, nicht in das Wasser zu kommen, da der Wasserdurchfluss enorm ist und man dem Wasserdruck nicht standhalten kann!

Direkt nach der Brücke beim Einstieg folgt eine kleine Gehstrecke von ca. 100m, ehe es enger wird und man vor einem Schlitz mit starker Strömung und Weißwasser steht. Hier befindet sich ein Haken auf der or. re. Seite, den man auch nützen sollte, um die 2m sicher in die Strömung zu seilen.

Gleich danach folgt die erste herausfordernde Stelle: or. links befinden sich 3 Bohrhaken zum Aufbau eines Seilgeländers um vom letzten Bohrhaken die 10 m abseilen zu können.

Hat man bei dieser Stelle bereits Probleme oder sieht, dass zu viel Wasser ist um die Schlucht weiter zu begehen, kann man, nachdem der Gumpen durchschwommen wurde, aussteigen.

Als nächstes folgt ein 5-Meter-Sprung in einen turbulenten tiefen Gumpen, gefolgt von einer Schwimmstrecke und einer 5-Meter Abseilstelle die ebenfalls in einen turbulenten Gumpen mündet.
Nach einer kurzen Schwimmstrecke öffnet sich die Schlucht wieder und man kommt zu einer Stelle mit 3 kleinen Nadelbäumen und einem trockenen Zufluss or.li. auf dem man oberhalb eine Brücke der SP1 sieht. Hier befindet sich die nächste Möglichkeit zum Notausstieg.

Einer der Bäume wurde von den Erstbegehern zum Abseilen in den extrem turbulenten Kanal genutzt und beschrieben. Diese Stelle erschien uns jedoch als zu gefährlich und so wurde bei unserer Begehung or. links.
3 Bohrhaken zum Aufbau eines Seilgeländers eingebohrt, sodass der Kanal umgangen und direkt in den turbulenten Gumpen abgeseilt werden kann. Wer gerne springt kann sich nur 5m abseilen und von dem Felsvorsprung 5m in den Gumpen springen.
ACHTUNG jedoch in dem Gumpen: Direkt nach dem Gumpen folgt die nächste Abseilstelle or. li., die man aber erst erreichen muss! Die Strömung hier ist durchaus stark! Wenn es zuvor bereits Probleme mit der Strömung gab, muss derjenige, der sich in den Gumpen seilt, von oben gesichert werden, um nicht über die Stufe gespült zu werden und den Stand sicher erreichen zu können. Strömung + teilw. rutschige Stelle!
Hat man den Stand erreicht, folgt ein weiterer 10m-Abseiler und eine Schwimmstrecke.

Nach einer kleinen Gehpassage folgt das eindrucksvolle Highlight der Schlucht: ein 28m-Abseiler or. li. von einem Baum – aber Achtung! Von oben kann man nicht direkt sehen, wo das Seil endet und ob man neben dem Wasserfall vorbeikommt oder nicht. Bei unserer Begehung war es kein Problem, jedoch sollte der Erste, der sich abseilt erkennen, dass man nicht am Wasserfall vorbei kommt muss das Abseilen sofort abgebrochen und aufgestiegen werden! Der Wasserfall erzeugt hier einen unheimlichen Druck und sollte man ins Wasser kommen, hat man richtige Probleme. Man hat die Möglichkeit bei der Gehstrecke vor dem 28m-Abseiler die Tour abzubrechen.
Wenn man am Wasserfall vorbei abseilen kann, findet man sich an der eindrucksvollsten Stelle der Tour an der man die pure Kraft des Wassers hautnah miterleben kann.

Es folgt eine kleine Schwimmstelle und eine 40-minütige Bachwanderung, ehe man dann or. li. das Schotterfeld des Riu Rugoni sieht und man hier direkt an der Brücke beim Parkplatz des Überstellungsfahrzeugs ankommt.
Besonderheiten: Wurfsack sinnvoll. Extrem wuchtiges, kaltes und glasklares Wasser. Nur für erfahrene Canyonauten mit Wildwassererfahrung und guten Abseilfähigkeiten. Vor den prekären Stellen hat man immer die Möglichkeit abzubrechen und rauszukommen, jedoch in den Abseil- und Sprungstellen muss man genau wissen, wo man sich reinseilt und wie man teilweise den Wildwasserkontakt vermeiden kann. Für Aquatikfans sicher eines der Highlights in Friaul, obwohl die Schlucht an sich eher kurz ist und die lange Bachwanderung am Schluss das Vergnügen etwas trübt.
Ausstieg/Rückweg: Das Schotterfeld des Riu Rugoni rauf und man ist direkt am Parkplatz des Überstellungsfahrzeuges
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Anfang_vor_2m_abseilerErster_10m-Abseiler_BohrhakenGumpen_wo_man_links_raufkommen_muss2IMG-20190629-WA0006IMG-20190629-WA0032IMG-20190629-WA0043IMG-20190629-WA0042