Land: ÖsterreichRegion: Osttirol
Schwierigkeit: sehr schwerSchwierigkeit: v3a5II
Anzahl Abseiler: 13Höchste Abseiler (m): 20Benötigte Seile: 1x40 (2x30)Einstiegshöhe (m): 2060
Notausstiege: JaKarte: Überstellungsfahrzeug: Nicht unbedingtAusstiegshöhe (m): 1850
Zeiten: Zustieg:2h; Abstieg: 2,5h; Rückweg: 1h 15minZeit gesamt (h): 5,75h
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung,Handschuhe
Anfahrt: Nach Lienz in Osttirol fahren und dann weiter ca. 26km auf der B108 nach Matrei. Bei Matrei in das Virgental abbiegen und ca. 17km nach Hinterbichl fahren. Man fährt durch Hinterbichl durch und über die Brücke des Dorferbachs (rechts sieht man eine alte Mühle). Man bleibt auf der Straße für ca. 1,6km bis man ca. 100m vor der Brücke über den Maurerbach rechts abbiegt und beim großen asphaltierten Parkplatz or. li. vom Mauerbach parkt.
Zustieg: Vom Parkplatz geht man über die Brücke des Maurerbachs zum Kletterpark Großvenediger. Man geht durch den Kletterpark und bleibt auf der Schotterstraße für ca. 30-40 min bis die Straße endet. Anmerkung: Mit geländegängigen Fahrzeugen könnte man diese 30 min abkürzen, jedoch ist das Befahren der Schotterstraße eigentlich untersagt.
Am Ende der Schotterstraße ist eine Umkehre, die auch als möglicher Parkplatz dienen kann.
Von dieser Ausweiche geht man kurz rechts den Berg rauf, bis man zu dem klar ersichtlichen Wanderweg kommt.
Diesem Wanderweg folgt man für ca. 1,5h bergauf. Man geht noch an kleinen Holzhütten vorbei, ehe man auf ca. 2060Hm in Richtung Maurerbach geht. Der Einstieg ist gut ersichtlich, weil eine Quelle von or. rechts in den Maurerbach bei einem Betonhäuschen führt. Ca 50m oberhalb befindet sich der Einstieg bei einem kleinen Felssturz bei dem ein alter Klettersteig noch ersichtlich (Kabel und Tritte).
Tourenbeschreibung: Bei dem Felssturz befindet sich ein alte Baustahlöse des ehemaligen Klettersteiges. Diese Öse kann man verwenden um gesichert zum Felssturz zu gelangen. Man sieht die alten Drahtseile des Klettersteiges und kann hier durch den Felssturz abseilen, indem man die alten Tritte des Klettersteigs als Abseilpunkt verwendet. Hat man sich in den Felssturz abgeseilt verwendet man den 2. Tritt!!! von unten des ehem. Klettersteiges, da der letzte Tritt bereits locker ist.
Hier hat man zum ersten Mal Kontakt mit dem kalten Wasser. Über ein kleines Becken seilt man sich schlussendlich in den ersten größeren Gumpen ab.
Nun kommt man zu der Quelle mit Betonhäuschen, die man zuvor gesehen hat. Man klettert or. li. aus dem Gumpen raus und steht vor dem ersten Sprung.
Es folgt der nächste höhere Abseiler, der nach ca. 5m auch gesprungen werden kann, sollte der Absprung nicht wie bei unserer Begehung vereist sein.

Die nächste Stelle ist die gefährlichste der Schlucht! Man klettert zuerst or. li. ab ehe man ca 2m über dem Pool steht. Links von einem ist eine kleine Höhle ausgeschwemmt und rechts führt ein kleiner Wasserablauf weiter. Hier muss man zum Wasserablauf hinspringen, da sich in der Höhle ein Syphon befindet. Wenn man in Richtung Ablauf hinspringt, stellt der Syphon keine Gefahr dar.

Nach einer kleinen Gehstrecke durch teilweise tiefere Gumpen kommt man zu einem kleinen Abseiler (C3 re), der in einen Gumpen mit Prallwand führt. Danach kommt der wohl schönste Teil der Schlucht. Man seilt sich durch eine enge Stelle in ein Art Höhle mit sensationell schönen Auswaschungen und einen tiefen Gumpen mit Strömung.
Ein kleiner Sprung (S2) führt aus diesem absolut traumhaften Teil und es folgt eine längere Geh- und Abkletterpassage, teilweise durch engere Korridore.
Nach der Geh- und Abkletterpassage folgen 2 kleinere Abseiler, ehe man vor einem Abseiler (C12re) steht, der auch gesprungen werden kann (S9), wenn der Absprung nicht vereist ist. Im Gumpen befindet sich eine Prallwand, die man jedoch mit einigen kräftigen Schwimmbewegungen und Abstoßen von der Wand leicht entkommt.

Nun folgt eine weitere schöne Stelle. Man seilt sich in eine weitere höhlenartige Enge stelle mit durchaus turbulenten Gumpen, es folgt eine kleine Schwimmstrecke unter einem großen Klemmblock (links!) vorbei, ehe man aus dem dunklen Bereich wieder ans Licht kommt.

Es folgt ein Sprung (S3) und ein weiterer Sprung (S2). ACHTUNG! Bei diesem Gumpen befindet sich direkt in der Mitte ein Stein! Hier muss man or. rechts eng zur Wand hinspringen, damit man nicht auf dem Stein landet.
Es folgen ein paar Abkletterpassagen, sowie 2 trockene Abseiler. Den R15li sollte man or li am Felsband abseilen, weil bei unserer Begehung im Gumpen (or. re.) eine größere Verblockung gelegen ist, die bei dem Wasserstand im Maurerbach durchaus herausfordernd werden kann.
Nachdem man unter einem großen Klemmblock durchgegangen ist folgt der letzte Abseiler C10re. Hier war die eigentliche Idee, dass man or. re. am Felsband zu einem weiteren Bohrhaken kommt, um nicht direkt im Wasser abseilen zu müssen. Leider war bei unserer Begehung das Felsband vereist und so mussten wir direkt durchs Wasser abseilen. Hier ist man zwingend in der Strömung in dem durchaus stark wasserführenden Maurerbach.
Nach einer weiteren Engstelle (Biegung nach rechts) kann man or. li. aussteigen. Man klettert zuerst durch die Büsche, geht dem Hang entlang, ehe man zu einem Weg kommt, der nach ca. 2 min zu dem Wanderweg führt, den man beim Aufstieg gegangen ist.
Besonderheiten: Der Maurerbach ist ein Bach, der nur ab Ende Oktober Anfang November begangen werden kann. Er wird durch einen Gletscher gespeist und führt im Sommer zu viel Wasser, um begehbar zu sein. Erst im Oktober/November, wenn die Temperatur in der Nacht auf 2000m unter 0° liegt wird der Maurerbach begehbar.

Bei unserer Begehung war das Wasser ok, wobei man schon Wassergefahren kennen sollte (Syphon, Prallwände). Zur Abschätzung findet man das Foto im Anhang, dass direkt beim Parkplatz, bei dem markanten Stein im Bach aufgenommen wurde.

Eine gute Neoprenausrüstung ist beim Maurerbach notwendig, da er sehr aquatisch ist und man sehr oft mit dem Wasser in Kontakt kommt.

Ein wunderschöner, aquatischer Gletschercanyon für den Spätherbst, der gut mit dem Dorferbach ein Tal weiter an einem Wochenende kombiniert werden kann.

Im Vergleich zum Dorferbach ist man beim Maurerbach durchgehend in einer Klamm unterwegs. Der Maurerbach besticht durch sein dunkles Gestein mit glasklaren, tiefblauen Gumpen und durch seine Südausrichtung hat man wunderbare Lichtspiele in der Klamm.

Ein Must-Have für winterfeste Canyonouten, die sich mit Wassergefahren auskennen.
Ausstieg/Rückweg: Man geht den gleichen Weg wieder retour zum Parkplatz. Hat man unerlaubterweise ein geländegängiges Fahrzeug benutzt und das bei der Ausweiche geparkt, verkürzt sich der Rückweg auf 45 min.
Maurerbach_topo
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