Land: ItalienRegion: Friaul
Schwierigkeit: schwerSchwierigkeit: v4a4V
Anzahl Abseiler: 16Höchste Abseiler (m): 30Benötigte Seile: 2x40Einstiegshöhe (m): 770
Notausstiege: JaKarte: Überstellungsfahrzeug: JaAusstiegshöhe (m): 340
Zeiten: Zustieg:0h; Abstieg: 5,5h; Rückweg: 5minZeit gesamt (h): 5,5h
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung,Setzgerät + Haken,Jause,Trinken
Anfahrt: Vom großen ovalen Kreisverkehr in Tolmezzo auf die SS52 in Richtung Ampezzo abbiegen. Auf der SS52 für ca 4,2 km bleiben bis man schon an der Vinadia Schlucht vorbei fährt. Bei km 16/III in Richtung Ortschaft „Vinadia“ auf die SP125 abbiegen. Auf dieser Straße für ca. 700m bleiben bis man rechts bei einem Haus vorbei fährt („Legnonlandia“), wo man parken kann. (N46,4103890/E012,9669440)
Mit dem Überstellungsfahrzeug fährt man wieder zur SS52 retour und biegt rechts in Richtung „Villa Santina“ ab.
Für 3,2km bleibt man auf der SS52, bis man in Villa Santina zum Kreisverkehr kommt. Hier biegt man rechts auf die SP44 in Richtung Lauco ab. Man fährt 5,6 km (ca. 10min) bergauf nach Lauco. Von Lauco aus fährt man dann weitere
5 km (10 min) durch Allegnidis durch bis man in Vinaio eintrifft. Man fährt durch den kleinen Ort durch, ehe man nach einer langen Geraden, die leicht bergab geht, direkt vor der Brücke über den Picchions parkt. Insgesamt muss man mit 25 Minuten rechnen, bis man mit dem Überstellungsfahrzeug beim oberen Parkplatz ankommt. (N46.443770,E12.950147)
Zustieg: Über die Brücke drüber und an der or.li. Seite über die Böschung runter. Der Picchions wird in gewissen Passagen eng, deswegen unter der Brücke Wasser checken. Referenzbild siehe Anlage - bei diesem Wasserstand ist die Begehung kein Problem.
Tourenbeschreibung: Im Bachbett des Picchions angekommen folgt zuerst eine etwas längere Gehstrecke, ehe es dann Schlag-auf-Schlag geht. Der erste Abseiler erfolgt von einer Kette or. re., die an einem Baum angebracht ist. Gleich darauf folgt ein relativ aquatischer Abseiler, der nach voriger Prüfung auch gesprungen werden kann. Darauf folgt ein 20m Abseiler, der or.li. über ein Seilgeländer erreicht werden kann. Der Abseiler führt unten in einen Gumpen mit Rücklauf, der mit Seil durchschwommen werden muss, bevor man die restlichen 3m- Abseilen kann. Bei starkem Rücklauf empfiehlt sich eine Seilbahn zum nächsten Stand, damit das Becken umgangen werden kann. Es folgt ein weiterer 20m-Abseiler, der entweder von einem Kettenstand im Wasser oder über ein Seilgeländer zu einem Einzelhaken – der eigentlich als Umlenker dienen soll - trocken abgeseilt werden kann. Das war dann auch schon der kurze, enge Abschnitt des Picchions. Man erreicht das Ende des Picchons nach ca. einer knappen Stunde.

Es kommt danach von or. re. die Vinadia in die Schlucht und es wird wieder ein bisschen offener.
Nach ca. 5 min gehen im Bachbett folgt ein sehr enger und dunkler Teil der Vinadia. Ca. 300m dauert der sehr dunkle und schöne Teil, der teilweise durchschwommen werden muss.
Nun folgt ein relativ anstrengender Abkletterteil in einer offeneren Umgebung. Hier hätten ein paar Bohrhaken nicht geschadet, die man jedoch vergeblich sucht. Hier trifft man teilweise auf einen alten Klettersteig, der beim Abklettern hilft. Wenn sich die Schlucht wieder verengt kommt man zu mehreren großen Blöcken, wo man zwingend den ehem. Klettersteig nützen muss. In diesem Teil sind die Sicherungen eher mäßig (rostige Einzelnägel).
Ein 22m-Abseiler or. re. in einen relativ dunklen Teil beendet den eingeschnittenen Part und es wird sukzessive wieder offener. Es folgen Geh-, Abkletter- und Schwimmpassagen, unterbrochen von einem kleineren Abseiler und Sprung. Teilweise empfiehlt sich eine Körpersicherung, um ungeübte Abkletterer zu sichern. Nach ca. 3h wird die Schlucht wieder etwas enger und man kommt zur Wasserableitung, die ggf. über den Schacht (siehe Besonderheiten) nach vorherigem Gittercheck als Ausstieg verwendet werden kann. Das Ende des oberen Teils der Vinadia (Vinadia I, inkl. Picchions) erreicht man nach ca. 3h.

Nun folgt der wunderschöne untere Teil der Vinadia (Vinadia II). Glasklares Wasser, das man nach der Ableitung nicht vermuten würde, gepaart mit mehreren kleinen Abseilern, die teilweise gesprungen werden können. Eine einzigartige Szenerie, denn die Schlucht verengt sich teilweise auf bis zu einem Meter mit ca. 100m-150m-Wänden über einem. Nach mehreren kleinen Abseilpassagen mit Sprüngen gepaart mit Schwimm-, Geh- und Kletterpassagen kommt man zum höchsten Abseiler der Schlucht: ein 30m- Abseiler von einem Kettenstand. Teilweise muss im unteren Teil der ehemalige Klettersteig als Abseilpunkt verwendet werden. Fast für 2h lang ist man in dem engen Abschnitt unterwegs, bei dem man praktisch keine Möglichkeit hat rauszukommen oder sich in Sicherheit zu bringen. Im Juni oder Juli bei stabilem Wetter jedoch sensationell, da immer wieder auch Licht bis auf den Boden der Schlucht durchdringt.
Eine etwas längere Gehpassage, bei der der Canyon zunehmend offener wird, beendet einen der wohl landschaftlich schönsten Canyons in Friaul. Das trockene Bachbett kann or. li. auf einer Schotterstraße, die zum ehemaligen Steinbrauch führt, verlassen werden.
Besonderheiten: Es empfiehlt sich die Picchions-Vinadia im Juni oder Juli zu machen, weil dann die Sonne bis in die tief eingeschnittene Schlucht vordringen kann.
Die Picchions-Vinadia wird eher selten begangen, deswegen sollte man ein Notbohrset mithaben. Die Schlucht ist durchaus fordernd und anstrengend, weil doch einige Abkletterpassagen in Blockgelände drinnen sind. Unbedingt Trinken und einen kleinen Snack mit in die Schlucht nehmen.

Geologisch wunderschöne Schlucht, die fast durchwegs von hohen Wänden eingerahmt wird – praktisch keine Fluchtmöglichkeit. Der Picchions-Teil ist durchaus eng eingeschnitten und aquatisch (Wassercheck). Der obere Teil der Vinadia (vor der Wasserableitung) hat einige Geh- und Abkletterpassagen im Blockgelände. Der untere Teil ist vollkommen eingeschnitten und traumhaft schön.

Es würde unter Umständen die Möglichkeit bestehen bei der Ableitung durch einen langen Tunnel zu entkommen. Hier muss man jedoch 1. Licht mithaben und 2. schon vor dem Einstieg checken ob die Gitter beim Ausgang der Schlucht noch durchschnitten sind. Umgekehrt kann man den Tunnel nützen, wenn man nur den unteren Teil der Vinadia machen will.

Info von canyon.carto.net (nicht geprüft):
„Es gibt auch die Möglichkeit nur den unteren Teil der Klamm ab dem Kraftwerk in Schluchtmitte zu begehen. Vom Parkplatz westlich der Brücke über den Torrente Vinadia auf einem undeutlichen Steig etwa 120hm aufsteigen und dann auf horizontalen Steigspuren nach links zum Stolleneingang queren. Rechts unten durchs Gitter durch und ca. 15-20 Minuten durch den Stollen bis zum Kraftwerk wandern - Stirnlampe notwendig. Im April 2016 war dieser Tunnel aber wieder versperrt und dadurch KEIN Zwischeneinstieg mehr möglich. Damit ist auch die Möglichkeit eines Zwischenausstiegs an der Wasserableitung entfallen“
Es empfiehlt sich also zuerst die Gitter zu checken bevor man einen Ausstieg plant – diese werden immer wieder durchschnitten und wieder renoviert ;-)
Ausstieg/Rückweg: Von dem Ausgang der Schlucht links einfach der Straße entlang für ca. 200m bis zum Parkplatz des unteren Fahrzeugs gehen.
Picchions-Vinadia-topo
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