Land: ItalienRegion: Friaul
Schwierigkeit: schwerSchwierigkeit: v3a5IV
Anzahl Abseiler: 6Höchste Abseiler (m): 18Benötigte Seile: 2x20Einstiegshöhe (m): 680
Notausstiege: JaKarte: Überstellungsfahrzeug: NeinAusstiegshöhe (m): 560
Zeiten: Zustieg: 1h; Abstieg: ca. 2,5h; Rückweg: 15minZeit gesamt (h): 4
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung,Handschuhe
Anfahrt: Von Tolmezzo ausgehend auf die SS52 fahren; Beim großen ovalen Kreisverkehr bei Tolmezzo diesen in Richtung Ampezzo (In Richtung Westen – NICHT in Richtung Arta Terme) verlassen. Von der Ausfahrt vom Kreisverkehr für 16 km auf der SS52 bleiben. Direkt nach der Brücke über den Torrente Lumiei links abbiegen in Richtung „Tramonti“ – auf die SR552. Auf dieser Straße bleibt man nun für 7km – fährt zuerst über Serpentinen bergauf, danach wieder bergab - ehe man auf ein nicht zu übersehende Staumauer im Tagliamento und die Brücke über den Taglimento trifft. Man überquert den Tagliamento und fährt noch or. rechts für ca 600m, bis eine Forststraße rechts abzweigt. Auf der Forststraße bleibt man noch für ca 2,5km – teilw. verlässt man das Flussbett des Tagliamento in Richtung hang aufwärts – bis man dann unübersehbar auf einem großen Parkplatz ankommt. Direkt nach dem Parkplatz geht ein Wanderweg rechts den Berg weiter hoch oder man könnte links in das Bachbett des Tagliemento mit einem Geländewagen einfahren. Hier parken.
Zustieg: Vom Parkplatz aus folgt man dem Flussbett des Tagliamento flussaufwärts für ca. 15 min. Auf der or. rechten Seite erscheint eine klar erkennbare bewaldete Insel, bei der der Rio Negro in den Tagliamento fließt. Am Ende dieser Insel, direkt bei der Mündung des Rio Negro, beginnt klar erkennbar der Weg 328 (rot-weiße Markierungen). Man folgt dem Weg hangaufwärts. Bei unserer Begehung (2019) kommt man nach ca 5 min bei einem Jägerhäuschen bzw. Ruinen an, wo viele Bäume den Weg versperren durch Windbruch. Hier hält man sich am besten rechts bzw. geht direkt bei dem Jägerhäuschen gerade aus hangaufwärts. Dann erscheinen gleich wieder die Markierungen des Weg 328, der weitere 40 min hangaufwärts führt bis man direkt auf den Rio Negro trifft. Der Einstieg ist direkt bei der Mündung des Rio Naiarda in den Rio Negro.
Tourenbeschreibung: Der Rio Negro ist ein schöner durchaus aquatischer Canyon mit einigen kleineren Abseilern, Sprüngen und Schwimmpassagen. Leider ist er immer wieder etwas diskontinuierlich mit einigen Geh und Abkletterpassagen. Die Stände sind nur Einzelhaken oder Abseiler von Bäumen, die teilweise schon etwas älter sind. D.h. das Notsetzzeug und Seilreste bzw. Bandschlingen sollten mitgenommen werden, da der Canyon nicht oft begangen wird.
Vor allem die erste Hälfte ist ein eher durchschnittlicher Wander- und Schwimmcanyon mit schönen Passagen und glasklaren Gumpen sowie schönen geologischen Schichtformationen mit ein paar kleineren Abseilern. Hier hätte man auch immer wieder Möglichkeiten um in Notfällen aus der Schlucht zu kommen.
Richtig interessant wird der Rio Negro jedoch ab der Engklamm, die mit einem 18m-Abseiler von einem Baum or. rechts beginnt. Sollte man schon in der ersten Hälfte Probleme mit dem Wasserdruck haben oder es Gruppenmitgliedern jetzt schon kühl sein, sollte der Canyon auf alle Fälle bei einer geeigneten Stelle vor der Engklamm verlassen werden!

Der 18m-Abseiler führ direkt in einen turbulenten Gumpen mit Weißwasser und Rücklauf in der Engklamm, wo man versuchen sollte nicht in den Rücklauf zu kommen (Korrektes Ablängen des Seils!).
Direkt nach dem Gumpen verengt sich die Schlucht auf ca einen Meter und man gelangt schwimmend in einen großen höhlenartigen Gumpen. In dieser Höhle mündet scheinbar eine große unterirdische Quelle, die die Wassermenge mindestens verdoppelt und die Temperatur des Wassers extrem stark sinken lässt. Handschuhe und gutes Neopren sind hier wichtig. Die Engklamm ist wirklich schön, da sich die Charakteristik des Canyons innerhalb kürzerster Zeit von einer offenen Schlucht in eine tief eingeschnittene, finstere und wasserreiche Schlucht ändert.

Nach der Engklamm kommen noch einige längere Schwimm und Abkletterpassagen, die auf Grund der Temperatur des Rio Negro für ungeübte Canyonauten durchaus anstrengend sein können.
Das flache Bachbett des Rio Negro mündet nach ca 2,5h in den Tagliamento und man befindet sich wieder am Beginn des Wanderwegs 328.
Besonderheiten: Schöne aquatische Kalkschlucht mit sehr kaltem Wasser ab der beindruckenden Engklamm und schönen geologischen Schichtformationen. Teilweise diskontinuierlich mit durchschnittlicher Absicherung. Längere Schwimmpassagen im kalten Wasser; Warmes Neopren ist Pflicht und Handschuhe von Vorteil. Ideale Zeit zum Begehen im Hochsommer nach längeren Trockenperioden;
Bei der Begehung hatte der Pegel des Tagliamento 0,49 m bei diesem Referenzpegel:
http://www.protezionecivile.fvg.it/it/rete-idrometeorologica/pciv-caprizzi-ftagliamento
Hier war die Wassermenge kein Problem. Lt. Canyoning Wiki wurde der Rio Negro auch bei einem Pegel von 1,06m begangen, wobei hier dann wirklich nur erfahrene Aquatikfans einsteigen sollten.
Ausstieg/Rückweg: Wieder zurück flussabwärts im Flussbett des Tagliamento bis zum Parkplatz.
Rio_Negro
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