Land: ItalienRegion: Friaul
Schwierigkeit: mittelSchwierigkeit: v4a4IV
Anzahl Abseiler: 23Höchste Abseiler (m): 40Benötigte Seile: 2x40m/ 1x30mEinstiegshöhe (m): 1250 Hm
Notausstiege: JaKarte: Tabacco 028 1:25000Überstellungsfahrzeug: NeinAusstiegshöhe (m): 660 Hm
Zeiten: Zustieg:2:30-3h; Abstieg: 5:30h; Rückweg: 40miZeit gesamt (h): 9
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung,Handschuhe,Setzgerät + Haken,Jause,Trinken
Anfahrt: Von der Autobahnabfahrt Carnia/Tolmezzo der SS52 Richtung Forni di Sopra/Mauriapass folgen. Nach ca. 25 min und 23,3km biegt man links bei km29 von der der SS52 auf die SR552 in Richtung Tramonti / Passo Rest ab. Nach 7km
(ca. 10 min) auf dieser Straße kommt man ins Tagliamento-Tal. Man fährt auf der SR552 weiter über die Tagliamento-Brücke über den REST-Pass drüber für ca. 15km (25 min). Danach fährt man über die Brücke der Vielia für weitere ca. 1,5km bis zum km „24 I „. Hier kann man sowohl links als auch rechts von der Straße gut parken und der markierte Weg 377 startet direkt von hier. ACHTUNG: Wenn man sich entschließt die Vielia IV zu gehen müssen die Autos anders geparkt werden (Überstellung). Siehe Tourenbeschreibung Vielia IV.
Zustieg: ca. 2,5h -3h
( Vielia III 1h – 1:15;
Vielia II 1:30 – 1:45
Vielia I 2:30 – 3h)

Der Zustieg zur Vielia ist einfach zu finden, da man immer auf dem Weg 377 bleibt, der durch das Val Vielia führt. Am Anfang des Wegs macht man einige Höhenmeter, ehe man nach ca. 20-25 min auf das Val Vielia trifft. Von dort weg führt der Weg relativ gemütlich leicht ansteigend durch Buchenwälder.
Nach ca. 40-45 min kommt man das erste Mal nahe an das Bachbett der Vielia. Hier befindet sich der Einstieg zum Teil IV (ca. 660Hm)

Man bleibt für ca. weitere 20 - 30 min leicht ansteigend auf dem Weg und befindet sich dann beim Einstieg zum Teil III. Hier sieht man Trittspuren, welche bergab durch den Wald zur Vielia führen (ca. 800 Hm).

Um zum Einstieg des Teils II der Vielia zu kommen bleibt man für weitere ca. 30 min auf dem Weg 377, der jetzt teilweise auch leichte Anstiege drinnen hat. Man sieht hin und wieder in die Engklamm des Teils II ein. Der Einstieg zum Teil II befindet sich bei 930Hm bei alten Ruinen eines Hauses.

Es folgt nun der anstrengendste Anstieg des Zustiegs zur Vielia – nämlich zum Teil I. Hier macht man doch einige Höhenmeter und sollte konditionell schon gut drauf sein, wenn man bis zum Teil I hochgehen will. Man geht für ca. eine Stunde weiter, teils steil bergauf, ehe man unverkennbar bei 1250Hm Einsicht auf ein schottriges Hochplateau bekommt und sich direkt neben der Vielia befindet. Hier befindet sich der Einstieg zum Teil I.
Tourenbeschreibung: ca. 5:15-5:45h
( Vielia III: 1:15;
Vielia II: 1:30;
Vielia I: 2:30-3h)

Vielia I:
Der Teil I beginnt mit einem kleinen Sprung und einem 5m-Abseiler. Es folgen ein paar kleinere Abseilstellen, ehe man vor der ersten und einzigen engeren Stelle des Teil I steht. Ein 16m-Abseiler führt zu einem engen Korridor, den man kletternderweise auf einen Klemmblock verlässt. Dann folgt die höchste Abseilstelle der ganzen Vielia-Tour – ein 40m-Abseiler über 2 schräge Passagen, die unterbrochen sind von einem kleinen flachen Zwischenstück.
Es folgen 4 bis zu 20m hohen Abseilstellen, bis man zu einer 7m-hohen Stelle kommt, die man entweder trocken abseilen oder für sehr geübte Springer auch springen kann. Hier muss man aber zwingend eine sehr kleine Stelle (ca. 1,5m x 1,5m) beim Sprung treffen, damit man nicht auf die Felsen stößt, die unter Wasser von links und rechts in den Gumpen kommen.
Es folgen 190m M+E bis man zu einer Stelle kommt, wo man sehr vorsichtig das rutschige Bachbett queren und leicht abklettern muss, ehe man or. rechts zu der Abseilstelle kommt. Diese Stelle kann entweder trocken 20m abgeseilt werden oder man seilt sich ca. 14m ab und kann die restlichen 6 m in den tiefen Gumpen springen. Nach einer weiteren 10m-Abseilstelle in einen tiefen Gumpen steht man vor der höchsten Abseilkaskade der Vielia-Tour: ca. 60m, die unterteilt sind in eine 25m-Stelle und eine 35m-Stelle.
Nach dieser Stelle hat man den Teil I der Vielia hinter sich gebracht und es folgt 15-20 min M+E, bis man zum Teil II kommt. Hier zahlt es sich aus or. re. aus dem Bach zu steigen und den Weg bis zum Einstieg von Vielia 2 zu folgen.

Vielia II:
Bei Vielia II kommen Aquatik- und Sprungfans auf ihre Kosten. Mit insgesamt 8 Sprüngen im Teil II ist das sicher das Highlight für jeden der gern springt. Nach den ersten 5 Sprüngen und einer Stelle von ca. 120 m M+E+schwimmen kommt man zum sogenannten „Hypnotic Pool“.
Der Hypnotic Pool ist eine relativ düstere wirkende Stelle, die Sprungfanatiker (ca. 15m) springen können, die jedoch auch abgeseilt werden kann. Der Hypnotic-Pool ist gleichzeitig auch der Start der engen Stelle des 2. Teils, wo nach einer kleinen Abseilstelle und einem Sprung ein wunderschönes Felsentor folgt. Wichtig ist, dass man beim Felsentor den Stand or. rechts (C5 re) benützt und sich nicht in den Spalt abseilt. In dem Spalt kommt man nämlich nicht durch den Wasserschwall durch, da dieser beim Felsentor extrem gebündelt wird. Nach dem Felsentor öffnet sich die Klamm wieder ein bisschen und man steht vor dem höchsten Abseiler im 2. Teil. Nach dem kleinen Abschlusssprung in den langgezogenen Pool folgt dann sogleich die nächste 20-minütige M+E, die dann zum Teil III führt. Bis zum Hypnotic-Pool hat man bei Notfällen die Möglichkeit aus dem Canyon rauszukommen.

Vielia III:
Der Teil III der Vielia beginnt bei ca. 800 Hm und hat zuerst im offenen Gelände 2 Sprünge. Dann kommt man zu der ersten Abseilstelle, die für den gesamten Teil III den „Point of no return“ markiert. Sprich ab hier hat man für den Rest des Teil III keine Fluchtmöglichkeit.
Gleichzeitig muss man bei diesem ersten Abseiler vor allem bei höheren Wasserständen aufpassen, da sich hier ein Syphon bilden kann. Die Abseilstelle verleitet einen or. li. dem Wasserverlauf folgend abzuseilen. Dies führt in einen Gumpen, der nur durch ein ca. 1m großes Loch verlassen werden kann. Bei Niedrigwasser ein super Fotomotiv, bei höheren Wasserständen durchaus gefährlich. Um diese Stelle umgehen zu können sollte man sich or. re. halten, was für ungeübte Abseiler jedoch hin und wieder unangenehm sein kann, weil man sich gegen die Wandneigung und den natürlich Seilverlauf abseilen muss. Für erfahrene Canyonouten ist das jedoch kein Problem.
Nach 2 weiteren 6m-Sprüngen in glasklare, türkisblaue Gumpen kommt man zu einer der schönsten Canyoningpassagen in Friaul - die Passage zum und der Sprung in den Olympic Pool (siehe Besonderheiten)
Nach dem Olympic Pool kommt ein großer kalter Zulauf or. re. in den Canyon. Das Wasser wird hier mehr als verdoppelt und wenn man in den Gumpen springt merkt man, dass das Wasser im Vergleich zum Olympic Pool auf einmal um mehrere Grad kühler ist.
Es folgt noch eine kleine Abseilstelle und ein Sprung, ehe man nach einer kleinen Schwimmpassage am Ende des Teil III ist und direkt bei der Zustiegsstelle zum Teil IV rauskommt.
Die Vielia Teil III ist sicher einer der schönsten Canyoning-Passagen, die es gibt. Gleichzeitig sollten nur erfahrene Canyonauten in diesen Teil einsteigen, da er vor allem bei höheren Wasserständen durchaus seine Gefahrenstellen birgt.
Besonderheiten: Das Wasser ist auch im Hochsommer durchaus kalt, dafür glasklar.
Kein Handyempfang entlang der ganzen Schlucht - nur am Parkplatz

Die Vielia I – IV ist die längste und einer der schönsten Touren in Friaul. Alle 4 Teile an einem Tag können jedoch nur im Hochsommer gemacht werden, wenn das Tageslicht dafür ausreicht. Zusätzlich sollte man, wenn man alle 4 Teile an einem Tag machen will, körperlich wirklich top-fit sein. Der Zustieg allein zum Teil 1 mit 5,5 km horizontal Luftlinie und 800 Hm im Hochsommer ist durchaus fordernd. Zusätzlich ist ausgerechnet der 4. Teil der anspruchsvollste mit viel Wasserkontakt, langen Schwimmstrecken und Canyoning-technischen Herausforderungen.

Das Gute an der Vielia ist, dass man unterschiedliche Teile kombinieren kann bzw. nicht alle 4 Teile auf einmal machen muss, da man zwischen den Teilen immer wieder auf den Weg 377 kommt und über diesen wieder absteigen kann.

In Summe ist die Vielia sicher einer der schönsten Canyons in Friaul, die jedes Canyoningherz höherschlagen lässt. Dennoch darf sie nicht unterschätzt werden, da in den Teilstrecken selbst (bis auf Teil 1) man nur sehr wenig Fluchtmöglichkeiten vorfindet und auch bei etwaigen Unfällen praktisch nicht aus der Schlucht rauskommt

Vielia I Charakteristik:
Der Teil 1 der Vielia ist der am wenigsten begangene Teil der Vielia, was auf den doch längeren Zustieg zurückzuführen ist. Er wird oft als nicht so lohnend beschrieben, wobei diese Bewertung – wenn überhaupt – nur im Vergleich zu den traumhaften Teil II – IV zu Stande kommen konnte.
Die Charakteristik des oberen Teils ist eher offener, aber durchaus hier auch schon aquatisch mit sehr schönen Abseilpassagen und teilweise tiefen Gumpen. In Notfällen würde man beim Teil I der Vielia an mehreren Stellen aus der Schlucht flüchten oder zumindest an höhere Stellen kommen.

Vielia III Olympic Pool:
Es beginnt mit einem 25m-Abseiler in eine ca. 30m-Schwimmstrecke. Wenn man unten ankommt befindet man sich in einer dunklen Schwimmstrecke. Der Anfang fühlt sich fast ein bisschen höhlenartig an und der Kalkstein ist ganzjährig besiedelt mit dunkelroten Algen, was ein traumhaftes Farbenspiel ergibt. In der Schwimmstrecken kommen von links, kleine Quellen von oben runter, was eine Art Regenvorhang bildet. Am Ende der Schwimmstrecke, befindet sich dann or. li. eine kleine Steinmulde, in der ein Haken für ein Seilgeländer angebracht ist. Es empfiehl sich diesen Haken auch zu nutzen, da diese Stelle meistens sehr glatt ist. Das Seilgeländer baut man für ca. 3m bis zur Absprungstelle in den sogenannten „Olympic Pool“. Diese Stelle ist ein absolutes Naturschauspiel. Man kommt aus dem dunklen Korridor und in Richtung Olympic Pool öffnet sich die Klamm, sodass mehr Sonne in den Gumpen fällt. Von links kommen Quellen rein, die eine Regenvorhang bilden und bei richtiger Sonneneinstrahlung kommt es einem vor, als ob lauter Silberstücke in den Gumpen prasseln. Der Olympic Pool ist tief türkis und mit einem beherzten Sprung nach vorne taucht man nach 6m-Flugphase in dieses Naturschauspiel ein. Im Hochsommer (Juli/August) sollte man zw. 11:30 und 12:30 Uhr bei dieser Stelle sein, um die idealsten Lichtverhältnisse vorzufinden.
Ausstieg/Rückweg: ca. 40min
Direkt wenn man aus der Schwimmpassage der Vielia III rauskommt kann man or. re. wieder zum Wanderweg 377 aufsteigen (ca 10Hm). Dann geht man einfach den Weg retour, den man vorher rauf gegangen ist.
Achtung: Sollte man noch die Vielia IV dran hängen wollen muss man sich bewusst sein, dass die Canyoning-Herausforderungen anspruchsvoller sind als die der Teile I-III. Außerdem ist man noch mind. 3,5h in der Vielia IV mit viel Wasserkontakt und teilweise auch längeren Geh- und Schwimmstrecken, ohne sinnvolle Exit-Möglichkeit wenn man zu erschöpft ist.
Sollte man doch den Teil IV machen wollen, jedoch kräftetechnisch nichts riskieren wollen, kann man die Vielia IV am darauffolgenden Tag machen und ein Teil des Canyoning Equipments beim Ausstieg des Teil III deponieren. So muss man das Canyoning Equipment nicht runter tragen und am nächsten Tag wieder rauf.
VieliaI
VieliaII
VieliaIII
P6190051
Viela_I_60m_kaskadeViela_I_AbseilerViela_I_EinstiegViela_I_EngstelleViela_II_Hypnotic_PoolViela_II_SteintorViela_III_Gang_Olympic_obenViela_III_Gang_v_OlympicViela_III_Sprung_Olympic2Viela_III_Syphon_Abseiler1