Land: ItalienRegion: Friaul
Schwierigkeit: schwerSchwierigkeit: v4a4IV
Anzahl Abseiler: 10Höchste Abseiler (m): 22Benötigte Seile: 2x30mEinstiegshöhe (m): 310
Notausstiege: JaKarte: Tabacco 13 1:25000Überstellungsfahrzeug: NeinAusstiegshöhe (m): 200
Zeiten: Zustieg 45min Abstieg 3h Rückweg 5minZeit gesamt (h): 4h
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung,Handschuhe,Jause,Trinken
Anfahrt: Von Tolmezzo fährt man über die Bundesstraße S512 Richtung Cavazzo --> weiter am See vorbei--> nach dem See re abbiegen Richtung Alesso -->von Alesso fährt man weiter nach Avasinis --> nachdem man den Torrente Leale überquert hat, biegt man bei der ersten Gelegenheit re ab --> die Schotterstraße führt bis zum Bach, wo man den Wasserstand kontrollieren kann. Das Wasser sollte nicht mehr als 1/3 der Breite und nicht mehr als 2-3cm (in der Höhe) über die Verbauung laufen(siehe Foto zur Einschätzung, bei diesem Wasserstand ist die Schlucht aquatisch aber ohne Probleme machbar) Nach der Wasserstandkontrolle überquert man den Bach --> am Ende der Schotterstraße parkt man den PKW am Waldrand. (N46.299787, E13.041642)
Zustieg: ca. 45min
Vom Parkplatz geht man den gut sichtbaren Weg bis zur Stauwehr. Ca 50m vor der Wehr geht man durch die Leale und wechselt somit auf die or. re Seite. Hier erkennt man gleich die klar sichtbaren Steigspuren, die or. re. hinaufführen. Man folgt dem Weg und kommt rauf zur Staumauer. Danach folgt man der Leale bachaufwärts für ca. 5 min bis man zum Schluchtausgang kommt.
Hier beginnt ein ausgetretener Steig or. li., der zuerst steil nach oben führt. Man folgt dem Steig der or. li. die Leale hochgeht für ca. 25 min und kommt dann direkt zum Bachbett der Leale.

Im Bachbett angekommen, geht man dann weiter bachaufwärts entlang den tief in den Fels gebohrten Gumpen bis or. li. der Riu dal Boschet in die Leale kommt. Hier wechselt man wieder auf die or. re. Seite und geht weiter bachaufwärts bis man Steigspuren erkennt, die bergauf führen. Man folgt dem teilweise mit blau-weißen Markierungen kenntlich gemachten, meist rutschigen, Steig steil bergauf. Immer eher rechts halten in Richtung Leale, da hier auch Wege nach links abzweigen, die nicht zum Einstieg führen. Nach ca. weiteren 10-15 min zweigt der Steig rechts ab hinunter zum Bachbett. Wenn man den Steig folgt kommt auch nach ca. 50m zum Bachbett, wo man sich aber von einem Baum hinunter seilen muss (nicht empfohlen).
Tourenbeschreibung: 3h
Im Bachbett angekommen sieht man gleich einen dunkel-türkisen Gumpen, der in den Stein gebohrt wurde. Dies ist der erste 3m-Sprung, wo man mit dem durchaus frischen Wasser der Leale in Kontakt kommt. Achtung wenn nicht gesprungen sondern abgeklettert wird. Es befindet sich oberhalb des Sprungs ein Siphon, aus dem man definitiv nicht mehr rauskommt und der von oben nur bei genauem Schauen erkenntlich ist. Wenn man in die Leale springt, braucht man sich über den Siphon keine Gedanken machen, weil der Gumpen genau der Ausgang vom Siphon ist.
Es folgt eine weitere 1m-Stufe, die ganz vorsichtig gesprungen werden kann mit Arschbombe – wegen Steinen in Gumpen, sowie einem weiteren Sprung in den Gumpen. Man kommt zum ersten Abseiler (SOS10) der sich or.li. oben befindet.
Diese Stelle stellt schon die erste Herausforderung dar, da man unten zwingend in den oft sehr stark gebündelten Wasserstrahl kommt und der in einem turbulenten Gumpen mündet. Achtung: es befinden sich auch Steine in dem Gumpen. Am besten versucht man hier hinter den Wasserstrahl reinzuseilen und dann li.od.re den Wasserstrahl zu umgehen.
Die SOS10 Abseilstelle kann vom Einstieg aus eingesehen werden. Wenn man schon beim Einstieg das Gefühl hat, dass viel Wasser in der Schlucht ist, empfiehlt es sich, dass zumindest eine Person beim Einstieg wartet um ein Seil für einen Not-Aufstieg im Notfall aufzubauen.
Es folgt eine schöne Schwimmpassage, die zu einem Abseiler oder 8m-Sprung führt. Und schon ist der obere Teil – der aber absolut lohnenswert ist – vorbei. Man folgt wieder für 200m der Leale und kommt vorbei an der Mündung des Rio dal Boschet.
Sollte man im oberen Teil schon Probleme mit dem Wasser gehabt haben, oder ein Gruppenmitglied überfordert gewesen sein, sollte man hier or.li. wieder die Schlucht verlassen, wo man vorher beim Zustieg zum Bachbett gekommen ist! Der untere Teil birgt Abseiler, die zwingend im Wasser zu machen sind, ist stark eingeschnitten und hat keine Notausstiege sowie Bereiche, wo man sich vom Wasser in Sicherheit bringen kann.
Der untere Teil beginnt mit einem 6m-Abseiler und nach einer kurzen Kletter- und Schwimmpassage verengt sich die Schlucht. Man kommt zur 18m-Abseilstelle, die zwingend im Wasser zu machen ist. Der Abseiler kann nicht vom Stand aus eingesehen werden. Nach einer kleinen Schwimmstrecke kommt man zu einer kleinen Stufe (SOS 6), die auch abgeklettert werden kann. Danach folgt einer der spektakulärsten stellen in der Leale. Die Abseilstelle SOS5 befindet sich or. li. sehr weit ausgesetzt und kann nur kletternd auf rutschigem Felse erreicht werden. Es gibt einige Klebehaken, die man unbedingt verwenden sollte und die zum Aufbau eines Seilgeländers dienen. Hat man die Abseilstelle erreicht, geht es weiter mit dem Wohl spektakulärsten Abseiler. Das Wasser rauscht durch einen sehr engen Kanal und man muss bei der Stufe mit etwas Abseilgeschick es schaffen or. li. bei der Stufe rauszukommen, um von der Stufe weiter abzuseilen. Hierfür kann man einige Steine als Griffe verwenden, um rauszukommen. Die Stelle ist deshalb herausfordernd, weil wenn hier das Gleichgewicht verloren wird, kommt man direkt in den gebündelten Wasserstrahl, in den man nicht reinkommen will!
Nach einer kleinen Schwimmstelle kommt man zu einer Felsrampe, wo mit etwas Suchen die 2 Klebehaken zum Aufbau des Seilgeländers gefunden werden. Nach Aufbau des Seilgeländers zu der 6m-Abseilstelle (SOS4) kommt ein enger Wasserkanal, den man durch Ausspreizen abklettern muss. Nach einer kleinen Schwimmstrecke kommt man zu der Abseilstelle (SOS3), die trocken absolviert werden kann. Wenn hier nicht zu viel Wasser ist, kann man auch direkt zur Abbruchkante gehen wo das Wasser runter rauscht von hier aus in den Gumpen springen.
Die nächste Abseilstelle ist or. re. sehr weit oben angebracht. Ein Klebehaken hilft hier beim Kletteraufstieg.
Schon kommt man zur letzten Abseilstelle, die sich bei einem großen Klemmblock befindet. Wenn wenig Wasser in der Schlucht ist, kann man zum Kettenstand (or.li.) gehen, der sich direkt am Klemmblock befindet. Achtung: hier kommt man zwingend in den wuchtigen Wasserstrahl!
Bei mehr Wasser sollte man unter dem Klemmblock durchgehen und den Kettenstand benützen mit der SOS1-Plakette. Dieser befindet sich zwar ein bisschen ausgesetzt, dafür kommt man erst weiter unten in den Wasserstrahl und kann diesen durch Ausspreizen umgehen. Ist man im Gumpen folgt die letzte Schwimmstrecke durch eine wunderbare dunkle Engstelle.
Ist man aus der Schwimmstrecke draußen, öffnet sich die Schlucht und man befindet sich genau an der Stelle, wo man beim Zustieg or.li. steil aufwärts gegangen ist. Wie schon beim Zustieg folgt man der Leale für ca. 5 min, bis man wieder bei der Staumauer ist, die mit einem beherzten Sprung auch gesprungen werden kann.
Besonderheiten: Aquatische, kalte, technisch Anspruchsvolle Schlucht; Sicheres Abseilen im Wasser und das Umgehen von einem starken Wasserstrahl muss definitiv gekonnt werden. Die Leale wird von einen unterirdischen See und mehreren Kammern gespeist, in Jahren mit langen schneereichen Winter ist eine Begehung meist ausgeschlossen da aus den Speichern zu viel Wasser in die Schlucht gelangt; großes Einzugsgebiet, bei höheren Wasserstand sehr gefährlich; Empfehlung-> kleine Gruppen; mögl. Notausstieg li. vor der 2.Engstelle beim Zufluss Riu dal Boschet, einige schöne Auswaschungen und Engstellen; .
Der Wasserstand kann gut bei der Furt vor dem Parkplatz abgeschätzt werden. Das Wasser sollte maximal 1/3 der Furt überspülen. Beim Referenzbild ist die Schlucht von versierten Canyonauten ohne Probleme zu machen.
Ein weiterer Indikator für den Wasserstand ist die Staumauer. Wenn das Wasser aus den Auslässen rauskommt, die sich ca. 3m über dem Gumpen befindet, steigt man definitiv besser nicht ein.
Sicher einer der Juwelen in Friaul für Aquatik-Fans.
Ausstieg/Rückweg: ca. 5min
Einfach wie beim Zustieg dem Weg bis zum Parkplatz folgen.
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