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Land: Italien | Region: Friaul | ||
Schwierigkeit: schwer | Schwierigkeit: v3a5V | ||
Anzahl Abseiler: 19 | Höchste Abseiler (m): 25 | Benötigte Seile: 2x30 | Einstiegshöhe (m): 660 Hm |
Notausstiege: Nein | Karte: | Überstellungsfahrzeug: Ja | Ausstiegshöhe (m): 470 Hm |
Zeiten: Zustieg: 45min; Abstieg: 3-4h; Rückweg: 0min | Zeit gesamt (h): 4:45h | ||
Ausrüstung: Compl. C. Ausrüstung,Handschuhe,Setzgerät + Haken,Jause | |||
Anfahrt: Von der Autobahnabfahrt Carnia/Tolmezzo der SS52 Richtung Forni di Sopra/Mauriapass folgen. Nach ca. 25 min und 23,3km biegt man links bei km29 von der der SS52 auf die SR552 in Richtung Tramonti / Passo Rest ab. Nach 7km
(ca. 10 min) auf dieser Straße kommt man ins Tagliamento-Tal. Man fährt auf der SR552 weiter über die Tagliamento-Brücke über den REST-Pass drüber für ca. 15km (25 min). Je nachdem wo man im Vielia IV-Teil aussteigen will, gibt es unterschiedliche Parkmöglichkeiten für das Überstellungsfahrzeug. Option 1: Wenn man den Vielia IV nach dem letzten Abseiler vor der Geh- und Schwimmstrecke verlassen will, dann parkt man das Auto bei einer Schotterausweiche in der Nähe von km21 VIII Option 2: Wenn man die landschaftliche schöne letzte Strecke noch zu Ende gehen will, dann parkt man das Überstellungsfahrzeug direkt bei der Brücke über die Vielia bei km 22 V Mit dem Rest der Fahrzeuge fährt man von der Brücke über die Vielia ca. 1,5km bis zum km 24 I. Man kann hier sowohl links als auch rechts von der Straße gut parken und der markierte Weg 377 startet direkt von hier. | |||
Zustieg: ca. 45min – 1h
Der Zustieg zur Vielia ist einfach zu finden, da man immer auf dem Weg 377 bleibt, der durch das Val Vielia führt. Am Anfang des Wegs macht man einige Höhenmeter, ehe man nach ca. 20-25 min auf das Val Vielia trifft. Von dort weg führt der Weg relativ gemütlich leicht ansteigend durch Buchenwälder. Nach ca. 40-45 min kommt man das erste Mal nahe an das Bachbett der Vielia. Hier befindet sich der Einstieg zum Teil IV (ca. 660Hm) Achtung: Sehr oft wird die Vielia IV mit den Teilen II und III kombiniert. Es zahlt sich auf alle Fälle aus zumindest den Teil III zu machen, da man diesen in weiteren 30 min Aufstieg erreicht und ca 1:15-1:30 in der Schlucht ist. Der Teil III zählt zu den schönsten Schluchtpassagen in ganz Friaul. Beschreibung siehe Canyoningdatenbank „Vielia I-III“ | |||
Tourenbeschreibung: ca. 3-4h
Der 4. Teil beginnt mit einer ca. 10-minütigen Gehstrecke im offenen Bachbett, ehe man zur ersten Stelle kommt. Bei der Gehstrecke kommt einem der Wasserstand nicht so hoch vor, aber spätestens beim ersten Abseiler sieht man, dass sich die Vielia im Vergleich zum Einstieg des Teil III fast verdreifacht hat! Nach der ersten Abseilstelle und einem kleinen Sprung, kommt man zu einer flachen Rutsche in einen tiefgrünen Gumpen, der aber zur Not auch abgeseilt werden kann. Ab hier verengt sich der Canyon zusehens. Nach einem 3m-Sprung und einer 130m M+E+Schwimmen kommt man zu einem 18m-Abseiler. Hier seilt man sich zuerst direkt ins starke Wasser ab. Hier muss man aufpassen, dass einem das Wasser nicht mitreist, sondern man es umgeht und auf dem Felsband or. re. weiter abseilen kann. Es folgt eine weitere enge Abseilstelle, zwingend im Wasser – teilweise kann das Wasser indem man sich zwischen den Wänden ausspreizt umgangen werden –, welche or. re. zu einem Zwischenstand führt, von dem aus man in den tiefen Gumpen, direkt neben dem Wasserfall, abseilen kann. Es folgt eine weitere Abseilstelle sowie Schwimmpassage, bevor man sich 8m in eine kleine Höhle reinseilt, die dann links abgeklettert werden kann. Danach folgen 70m M+E+Schwimmen und ein 2m-Sprung in ein tiefes Becken. Man klettert ca. 10m ab und dann steht man vor der wohl tückischsten Stelle im Teil IV. siehe Gefährliche Stelle bei Besonderheiten Nach dieser Stelle öffnet sich die Schlucht wieder ein bisschen und man hat eine ca. 250m lange M+E+Schwimmen vor sich. Diese endet mit einem Abseilstelle von einem großen Steinblock gefolgt von einer weiteren 10m-Abseilstelle, bis man nach weiteren 70m zu mehreren großen Steinblöcken in der Mitte der Schucht gelangt. Von hier aus kann man entweder 20m abseilen, oder man seilt sich auf den unteren Stein, von dem man 10m in den darunterliegenden türkisen Gumpen Springen kann. Ab jetzt verengt sich die Vielia 4 wieder. Nach mehreren kleinen Abseilstellen und einem Sprung kommt man in einen Höhlen-artigen Bereich mit einem großen Klemmblock in der Mitte. Um den Klemmblock herum sind normalerweise immer Seilschlaufen angebracht, von die man zur Selbstsicherung verwenden kann. Um an den Haken zu kommen, muss man in der Wasserführung am Klemmblock vorbei und der Haken befindet sich am Klemmblock. An dieser Stelle ist man gezwungen direkt im Wasser abzuseilen und vor allem bei der Ankunft von dem Abseiler bekommt man den gebündelten Wasserdruck zu spüren. Es folgt eine weitere längere M+E+Schwimmen, die von einem Wasserzulauf von li unterbrochen wird. Nun kommt man zu einer Abseilstelle C6 or. re. von der aus man sich in einen Gumpen mit großem Klemmblock abseilt. Nachdem man den Klemmblock gekonnt raufgeklettert ist, folgt ein 6m-Sprung in eine Höhlen-artige Passage. Diese Passage endet mit einer 7m-Abseilpassage in einen traumhaft türkisenen Gumpen, mit einem weiteren Zulauf von links und einer 100m langen Schwimmstrecke im kalten Wasser. Nach dieser Schwimmstrecke öffnet sich die Schlucht wieder zusehends und man kommt nach einer kleinen Gehpassage zu einem Felschaos. Das Felschaos muss or. li. hochgeklettert werden und man kommt zum höchsten Abseiler der Vielia IV-Passage. Nach einer weiteren M+E folgt der letzte Abseiler der Tour vom Baum in den Gumpen, der auch, wenn man or. re. weiter geht auch abgeklettert werden kann. Wer sich die letzten Kilometer in der durchaus schönen Umgebung, jedoch nur noch mit 2 Sprüngen, sparen will, kann jetzt die Schlucht or. li. bei einem kleinen Wasserzulauf (der im Sommer aber auch ausgetrocknet sein kann) verlassen. Die Stelle befindet sich ca. 40-50m nach der letzten Abseilstelle. Achtung, wenn man plant die Schlucht hier zu verlassen, sollte man das Überstellungsfahrzeug bei Option 1 (siehe Anfahrt) parken. Hier geht man weglos ca. 40Hm durch Unterholz, ehe man auf die Straße trifft. Verlässt man die Schlucht hier nicht, hat man zuerst eine durchaus längere Geh-Strecke im Wasser vor sich (ca. 400 m), die in die letzte Engklamm des Vielia-Canonys führt. Achtung: In der Engklamm befinden sich je nach Wasserstand durchaus noch ein paar Wasserproblematiken (eine Prallwand und ein Syphon). Nach einem letzten Sprung schwimmt man direkt unter der Brücke der SR552 durch. | |||
Besonderheiten: Der 4. Teil der Vielia ist sicher der Canyoning-technisch anspruchsvollste, da durch den massiven Zufluss kurz am Ende von Teil 3 der Wasserdurchfluss groß ist und gleichzeitig der Canyon in einzelnen Stellen durchaus eng wird. Zusätzlich, wenn man bereits davor Teil I-III begangen ist, ist man zum Zeitpunkt des Einstiegs in den Teil IV bereits mind. 8h (inkl. Zustieg) unterwegs und hat noch mind. 3,5 anstrengende Stunden vor sich im kalten Wasser und auch insgesamt langer horizontaler Strecke. Man muss sich bewusst sein, dass wenn man in den Teil IV einsteigt, diesen auch durchziehen können muss, da man maximal die letzten 30min Geh-und Schimmpassagen abkürzen kann und ansonsten die Schlucht nicht verlassen kann.
Gefährliche Stelle mit schwerer Unfallgefahr! Ein komplett unspektakulärer Gumpen – so wie 100ter zuvor – mit Weißwasser. Er verleitet zum Springen oder Rutschen. Wichtig: Es darf weder gesprungen noch gerutscht werden! Was man nämlich nicht sieht ist, das 10cm unter dem Weißwasser ein Fels liegt, der, wenn man reinrutscht, einem das Bein einklemmt. Deshalb wurde an dieser Stelle auch ein Haken gesetzt – zum Zeitpunkt unserer Begehung mit Fixseil – um darauf hinzuweisen, hier unbedingt den Haken zu verwenden und nicht in den Gumpen zu springen, um einen schweren Unfall zu vermeiden. Hier passierte schon zumindest ein schwerer Unfall mit Beinbruch, der auf Grund der schweren Zugänglichkeit des Teil IV in einer unfreiwilligen Übernachtung in der Schlucht mit gebrochenem Bein führte. Achtung: Kein Handyempfang im ganzen Verlauf der Schlucht. Die Vielia I – IV ist die längste und einer der schönsten Touren in Friaul. Alle 4 Teile an einem Tag können jedoch nur im Hochsommer gemacht werden, wenn das Tageslicht dafür ausreicht. Zusätzlich sollte man, wenn man alle 4 Teile an einem Tag machen will, körperlich wirklich top-fit sein. Der Zustieg allein zum Teil 1 mit 5,5 km horizontal Luftlinie und 800 Hm im Hochsommer ist durchaus fordernd. Zusätzlich ist ausgerechnet der 4. Teil der anspruchsvollste mit viel Wasserkontakt, langen Schwimmstrecken und Canyoning-technischen Herausforderungen. Das Gute an der Vielia ist, dass man unterschiedliche Teile kombinieren kann bzw. nicht alle 4 Teile auf einmal machen muss, da man zwischen den Teilen immer wieder auf den Weg 377 kommt und über diesen wieder absteigen kann. In Summe ist die Vielia sicher einer der schönsten Canyons in Friaul, die jedes Canyoningherz höherschlagen lässt. Dennoch darf man sie nicht unterschätzen, da in den Teilstrecken selbst (bist auf Teil 1) man nur sehr wenig Fluchtmöglichkeiten vorfindet und auch bei etwaigen Unfällen praktisch nicht aus der Schlucht rauskommt | |||
Ausstieg/Rückweg: 0-10min
Wenn man die Schlucht bis zum Ende begeht, dann bleibt man am besten bis ca. 150m nach der Brücke im Bachbett und geht dann gemütlich or. li. aus der Schlucht raus, wo man direkt auf dem Wanderweg 829 zurück zur Brücke gehen kann. (Option 2 siehe Anfahrt). Wenn man die Schlucht vor der letzten Passage verlässt (Option 1 siehe Anfahrt), dann muss man Weglos ca. 40-50 Hm durchs Unterholz teilweise steiler bergauf gehen, ehe man auf die Straße und den Parkplatz trifft. | |||